Düstere Schlaflieder tragen dich durch “Chorion” von Yikii – sie breitet ihr Universum aus, lebt fern von unserer Realität, schafft ihre eigene und lässt sie uns durch ihre Augen erleben.
Auch in “Chorion“ lebt Yikii ihre Experimentierfreudigkeit weiter und verfolgt ihr Ziel, eine musikalische Umgebung zu schaffen, die dich einnimmt, aber dir mindestens so viel Angst macht.
So ominös ist bereits der Titel des Albums – “Chorion” beschreibt eine lebensspendende Embryo-Membrane, die im Verlauf ihres Entstehens die Plazenta formt. Hierbei wurde Yikii von der Sci-Fi Kurzgeschichte “The Egg” von Andy Weir inspiriert – diese handelt von einem toten Mann, der kurz vor der Wiedergeburt steht und in diesem Moment in einer Diskussion mit Gott steht.
Die Diskussion dreht sich um die Idee des Universellen Einen – die Einheit aller Menschen und Dinge, egal ob lebendig oder bereits tot. Die Frage, ob wir alle Menschen sind, die jemals gelebt haben, wird in “Chorion” nicht als Frage dargestellt; vielmehr stellt Yikii das Konzept als gnadenlosen Fakt dar.
In “Chorion” hörst du Windspiele, Vogelgezwitscher, hohes Flüstern und fühlst dich ab und zu wohl ziemlich verfolgt – vielleicht von den Zombies aus dem Horrorgame “Resident Evil”, welches Yikii ebenfalls Inspiration schenkte.
Viele der Geräusche in Yikiis Musik stammen aber von eigenen Aufnahmen – in ihrer Freizeit läuft sie gerne alleine durch die Strassen ihrer Heimat, Changchun, China. Mit einem Aufnahmegerät in der Hand sucht sie nach interessanten Geräuschen, die sie in ihre Musik streuen kann.
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